Grüngehopftes im Ausschank! 10 September 19 Uhr

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Was und Wer?

Datum/Zeit
Date(s) - Freitag, 10. September 2021
19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Veranstaltungsort
Wiesmann's + online

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Nur einmal im Jahr erhältlich! Der weiteste Weg lohnt sich!

Alle Jahre wieder gibt es zu Zeiten der Hopfenernte „Grüngehopftes“. So nennt sich das Bier, das zur Erntezeit in den Hopfenanbaugebieten hergestellt wird, und zwar unter Zugabe von frischem, also nicht verarbeiteten (Grün)Hopfen. Üblicherweise wird Hopfen von den Hopfenbauern und Genossenschaften unmittelbar nach der Ernte verarbeitet, weil die Pflanze gerade nach der Ernte sehr empfindlich ist und schnell welkt. Um dies zu verhindern wird der Hopfen gedarrt und dann weiterverarbeitet, also gepresst, vermahlen und pelletiert, oder ein Extrakt daraus hergestellt. Diese Endprodukte sind länger haltbar und lassen sich einfacher dosieren, was natürlich für die Brauindustrie von großer Bedeutung ist.

Unnötig zu erwähnen, dass der Hopfen durch diese thermischen und mechanischen Prozesse leidet und Aromen einbüßt. Dennoch ist er inzwischen die wichtigste und oft stilprägende Zutat in unserem Bier. Aber was können wir erst von einem grüngehopften Bier erwarten? Grasige, fruchtige und frische, florale Noten, die beim Verarbeiten später verloren gehen würden dominieren, unterstrichen durch leicht harzige Aromen die man im getrockneten Hopfen vergeblich sucht. Eine Gratwanderung gleichwohl, denn nicht jede(r) liebt diese rauhen, manchmal unfeinen Noten. Und dennoch: wer zur Hopfenlese in einem der Anbaugebiete weilt, sollte unbedingt die Gelegenheit nutzen.

Deutsche Anbaugebiete wären z.B. von Norden nach Süden: Magdeburger Börde, Spalt, Hersbruck, die Hallertau (oder Holledau) und Tettnang am Bodensee. Ein kleines (aber feines!) Gebiet befindet sich in der Südeifel beim Örtchen Holsthum, wo die Familie Dick exklusiv für die Bitburger Brauerei produziert. Der Hofladen ist allerdings auch für Fiege-, Stauder- und Mücke Biertrinker zugänglich und sehr empfehlenswert gibt es doch hier noch andere, teils nützliche (Seifen,Shampoos), teils wohlschmeckende (Pralinen,Likör) Erzeugnisse, die weniger bekannt sind, aber immer Hopfen enthalten. www.hopfenbauer.de

Dieses Tasting bietet also einen besonderen Genuss und viel Wissen über diese wundertätige Pflanze und findet genau eine Woche vor dem Namensfest (17.9.) der Heiligen Hildegard (von Bingen) statt, die wohl eine der größten Kennerinnen dieser (Heil)Pflanze war. Sie hat sehr viel über humulus lupulus geforscht und gilt als Wegbereiterin des Hopfens als Bieringredienz. Ohne die Hilde (1098-1179) würden wir wahrscheinlich heute noch Grutbier trinken, was ich persönlich jetzt auch nicht soo bedauerlich fände.

Übrigens, ein großer Bochumer, Klaus-Joachim Schlegel (85), letzter männlicher Nachfahre der bekannten Brauerdynastie beendet jeden seiner Vorträge mit einem Satz, den er Hildegard von Bingen zuschreibt:

„Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko!“ dem ist nichts hinzuzufügen!

Buchungen

Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht mehr möglich.

Wann und Wo?

Freitag, 10. September 2021
19:00 Uhr bis 21:00 Uhr

Wiesmann’s + online
Hochstraße 65
44866 Wattenscheid